Astaxanthin
Astaxanthin ist ein rötlich-orangefarbenes Carotinoid aus der Gruppe der Xanthophylle. Es wird von Mikroalgen wie Haematococcus pluvialis, Hefen und einigen Bakterien produziert. In der Natur verleiht es Tieren wie Lachsen, Garnelen und Flamingos ihre charakteristische Färbung. Es wird sowohl als natürlicher Farbstoff in der Lebensmittelindustrie als auch als Nahrungsergänzungsmittel verwendet.

Chemische Eigenschaften
Astaxanthin ist ein fettlösliches Molekül mit aussergewöhnlich starken antioxidativen Eigenschaften. Es kann sowohl in wasser- als auch fettlöslichen Bereichen von Zellmembranen wirken, was seine Wirksamkeit im Schutz vor oxidativem Stress verstärkt. Im Vergleich zu anderen Antioxidantien ist Astaxanthin 550-mal stärker als Vitamin E und 11-mal stärker als Beta-Carotin.
Biologische Wirkungen
Astaxanthin neutralisiert freie Radikale und schützt Zellen vor oxidativem Stress, der mit Alterung und chronischen Krankheiten assoziiert wird. Ausserdem blockiert entzündungsfördernde Zytokine und reduziert Entzündungsprozesse im Körper. Dies macht es potenziell hilfreich bei entzündlichen Erkrankungen wie Arthritis oder Asthma. Entzündungsfördernde Zytokine sind wie kleine Helfer in deinem Körper, die eine wichtige Aufgabe haben. Stell dir vor, du hast dich verletzt oder es sind Bakterien in deinen Körper eingedrungen. Diese Zytokine sind wie Alarmglocken, die laut klingeln und allen anderen Zellen Bescheid geben: “Achtung, hier brauchen wir Hilfe!”
Sie sorgen dafür, dass:
- Mehr Blut zu der Stelle fliesst, wo es ein Problem gibt
- Andere Helfer-Zellen schnell dorthin kommen
- Dein Körper sich besser gegen Eindringlinge wie Bakterien oder Viren wehren kann
Einige wichtige entzündungsfördernde Zytokine sind:
- Tumornekrosefaktor (TNF)-α
- Interleukin-1 (IL-1)
- Interleukin-6 (IL-6)
Diese kleinen Helfer sind sehr wichtig, damit dein Körper sich selbst reparieren und vor Krankheiten schützen kann. Aber manchmal können sie auch zu viel des Guten sein. Wenn zu viele dieser Helfer aktiv sind, kann das zu Problemen führen. Deshalb hat der Körper auch andere Zytokine, die wie Stoppuhren funktionieren und die Entzündung wieder beenden, wenn sie nicht mehr gebraucht wird.
Ebenfalls schützt Astaxanthin die Haut vor UV-Schäden, unterstützt die Hautelastizität, hilft bei Falten und Altersflecken und unterstützt die Kollagensynthese. Es wirkt als natürlicher Sonnenschutz von innen. Dank seiner Fähigkeit, die Blut-Hirn- und Blut-Retina-Schranke zu überwinden, schützt Astaxanthin auch Nerven, Gehirn und Augen vor Entzündungen und oxidativem Stress. So trägt es auch zu einer normalen Herzgesundheit bei, indem es oxidativen Stress reduziert, die Gefässfunktion verbessert und die Wirkung von Omega-3-Fettsäuren ergänzt. Studien zeigen, dass Astaxanthin Muskelschäden reduziert, die Milchsäurebildung verringert und Kraft sowie Ausdauer steigert. Es kann auch Regeneration nach dem Training fördern.
Anwendungen
- Nahrungsergänzungsmittel: Astaxanthin wird zur Unterstützung der Haut-, Augen-, Gehirn- und Herzgesundheit sowie zur Leistungssteigerung eingenommen.
- Lebensmittelindustrie: Es wird als Farbstoff (E161j) verwendet, um Fischprodukte wie Lachs optisch aufzuwerten.
- Kosmetik: In Anti-Aging-Produkten eingesetzt wegen seiner hautschützenden Eigenschaften.
Studienlage
Es gibt zahlreiche Studien zu den gesundheitlichen Vorteilen von Astaxanthin:
- Eine schwedische Doppelblindstudie zeigte signifikante Verbesserungen in Kraft und Ausdauer bei jungen Männern nach sechsmonatiger Einnahme von 4 mg täglich.
- Eine Studie an Fussballspielern zeigt eine erhöhte Laufleistung sowie eine geringere Milchsäurebildung nach 90 Tagen Einnahme von 4 mg Astaxanthin.
- In-vitro- und Tierstudien deuten auf positive Effekte bei Diabetes, neurodegenerativen Erkrankungen und nicht-alkoholischer Fettleber hin.
- Japanische Studien zeigten Effekte auf die Hautelastizität und auf die Entwicklung von Falten und Altersflecken durch regelmäßige Einnahme.
Nebenwirkungen
Astaxanthin gilt allgemein als sicher. In seltenen Fällen können jedoch Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden oder Hautverfärbungen auftreten. Schwangere, Stillende oder Menschen mit Allergien gegen Carotinoide sollten vor der Einnahme einen Arzt konsultieren.
Astaxanthin als Nahrungsergänzungsmittel einnehmen?
Beim Kauf von Nahrungsergänzungsmitteln mit Astaxanthin sollten auf folgende Aspekte geachtet werden:
- Natürliche Quelle: Wählen Sie Produkte mit natürlichem Astaxanthin aus der Mikroalge Haematococcus pluvialis. Diese Form ist wirkungsvoller als synthetisches Astaxanthin.
- Bio-Zertifizierung: Achten Sie auf Bio-zertifizierte Produkte, die ohne chemische Zusatzstoffe hergestellt wurden.
- Dosierung: Eine typische Tagesdosis liegt zwischen 4 und 12 mg Astaxanthin. Wählen Sie ein Produkt mit einer angemessenen Dosierung für Ihre Bedürfnisse.
- Qualität und Reinheit: Suchen Sie nach Produkten, die unter hohen Qualitätsstandards hergestellt werden, wie z.B. GMP-zertifizierte Produkte.
- Herkunft und Produktion: Bevorzugen Sie Produkte, die in Europa oder unter kontrollierten Bedingungen hergestellt werden, um kurze Lieferketten und hohe Qualitätsstandards zu gewährleisten.
- Zusätzliche Inhaltsstoffe: Achten Sie auf Produkte ohne unnötige Füll- oder Zusatzstoffe.
- Bioverfügbarkeit: Wählen Sie Produkte mit guter Bioverfügbarkeit, um eine optimale Aufnahme im Körper zu gewährleisten.
- Verträglichkeit: Obwohl Astaxanthin generell als sicher gilt, sollten Sie auf mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten oder anderen Nahrungsergänzungsmitteln achten.
- Transparenz des Herstellers: Wählen Sie Produkte von Herstellern, die transparent über ihre Inhaltsstoffe und Produktionsmethoden informieren.
Beachten Sie, dass trotz vielversprechender Eigenschaften von Astaxanthin noch nicht alle gesundheitlichen Behauptungen durch beweiskräftige Studien belegt sind. Konsultieren Sie im Zweifelsfall einen Arzt, bevor Sie mit der Einnahme beginnen.
Astaxanthin als Nahrungsergänzungsmittel kann wie folgt eingenommen werden:
- Dosierung: Die empfohlene Tagesdosis liegt zwischen 4 und 12 mg Astaxanthin. Für die meisten Menschen ist eine tägliche Dosis von 4 bis 8 mg ausreichend.
- Einnahmezeitpunkt: Astaxanthin kann zu jeder Tages- und Nachtzeit eingenommen werden. Wählen Sie einen Zeitpunkt, der in Ihren Tagesablauf passt und an dem Sie die Einnahme nicht vergessen.
- Mit Mahlzeit: Da Astaxanthin fettlöslich ist, sollte es zusammen mit einer fetthaltigen Mahlzeit eingenommen werden. Dies erhöht die Absorption um das 2- bis 4-Fache.
- Regelmässigkeit: Eine regelmässige Einnahme ist wichtig, da sich Astaxanthin im Körper anreichert und die Vorteile sich bei kontinuierlicher Einnahme verstärken.
- Anpassung der Dosis: Bei spezifischen gesundheitlichen Problemen kann mit einer höheren Dosis begonnen und diese später reduziert werden. Beispielsweise könnten Personen mit Arthritis oder Sehnenscheidenentzündungen mit 12 mg pro Tag beginnen.
- Langzeiteinnahme: Bei passender Dosierung spricht grundsätzlich nichts gegen eine dauerhafte Einnahme.