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Vitamin B12 Mangel ist eines der am häufigsten diskutierten Gesundheitsthemen und gleichzeitig eines der am meisten missverstandenen. Millionen Menschen weltweit sind betroffen, doch viele wissen es nicht einmal. Während die einen überzeugt sind, nur Veganer:innen hätten Probleme mit der Versorgung, halten andere pflanzliche Lebensmittel wie Algen für sichere Quellen. Im Netz kursieren zahllose Behauptungen, doch was stimmt wirklich?
In diesem Artikel klären wir die wichtigsten Fragen rund um Vitamin B12 Mangel, entlarven Mythen und zeigen, welche Fakten wissenschaftlich belegt sind. So erhältst du einen klaren Überblick, warum Vitamin B12 so wichtig ist, wie ein Mangel entsteht, welche Symptome ernst genommen werden sollten und wie sich Versorgungslücken zuverlässig schließen lassen. Schauen wir uns dazu erstmal die Basics an und klären grundlegende Fragen zu Vitamin B12 bevor wir auf den Mangel schauen.
Vitamin B12, auch Cobalamin genannt, ist ein lebenswichtiges, wasserlösliches Vitamin. Lebenswichtig, da es bei der Bildung roter Blutkörperchen, der Funktion des Nervensystems und der Zellteilung unerlässlich ist. Ohne ausreichend Vitamin B12 können wichtige Prozesse im Körper nicht richtig ablaufen. Die Folgen reichen von Müdigkeit und Leistungsschwäche bis hin zu ernsthaften neurologischen Störungen.
Besonders spannend: Der Mensch kann Vitamin B12 nicht selbst herstellen. Es wird von Mikroorganismen gebildet, die in der Natur vorkommen. Über die Nahrung gelangt es fast ausschließlich über tierische Produkte wie Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte in unseren Körper. Pflanzen jedoch enthalten kein verwertbares Vitamin B12. Im Körper wird Vitamin B12 vor allem in der Leber gespeichert. Die Vorräte reichen theoretisch für mehrere Jahre. Das erklärt, warum ein Mangel oft erst spät bemerkt wird. Doch sobald die Speicher erschöpft sind, treten Symptome auf, die ernst genommen werden sollten.
Ein Vitamin B12 Mangel kann aus zwei Gründen entstehen: Entweder wird zu wenig Vitamin B12 aufgenommen oder der Körper kann das Vitamin nicht richtig verwerten.
Einer der häufigsten Gründe für einen Vitamin B12 Mangel ist die Ernährung. Da Vitamin B12 fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vorkommt, kann es bei Menschen, die sich vegan oder streng vegetarisch ernähren, zu einer Unterversorgung kommen.
Auch Aufnahmestörungen sind ein wichtiger Faktor. Für die Aufnahme benötigt der Körper den sogenannten Intrinsic Factor, ein Eiweiß, das im Magen gebildet wird. Fehlt er, etwa durch chronische Magenerkrankungen, eine Magenoperation oder bestimmte Medikamente wie Magensäureblocker, kann Vitamin B12 nicht in den Blutkreislauf gelangen. Ein weiterer Risikofaktor ist das Alter. Mit zunehmenden Jahren nimmt die Produktion von Magensäure ab, was die Freisetzung und Aufnahme von Vitamin B12 erschwert. Auch Erkrankungen des Darms wie Morbus Crohn oder Zöliakie können die Aufnahme beeinträchtigen.
Daraus lernen wir: Ein Vitamin B12 Mangel betrifft nicht nur Menschen mit einer rein pflanzlichen Ernährung, sondern kann bei ganz unterschiedlichen Lebensumständen auftreten.
Bedarf pro Tag: Erwachsene benötigen etwa 4 µg Vitamin B12.
Verbrauch: Der Körper verliert täglich durch Abbauprozesse und Ausscheidung ungefähr 2–5 µg, die durch Ernährung oder Supplemente ersetzt werden müssen.
Lebensmittel | Vitamin B12 pro 100 g | Typische Portion | B12 pro Portion | Anteil am Tagesbedarf (4 µg) |
---|---|---|---|---|
Rinderleber | ca. 65 µg | 100 g | 65 µg | 1625 % |
Kalbsleber | ca. 60 µg | 100 g | 60 µg | 1500 % |
Hering | ca. 8–10 µg | 100 g | 9 µg | 225 % |
Lachs | ca. 3–4 µg | 150 g Filet | 5 µg | 125 % |
Rindfleisch (mager) | ca. 2 µg | 150 g Steak | 3 µg | 75 % |
Hühnerei | ca. 1,9 µg | 1 Ei (60 g) | 1,1 µg | 28 % |
Emmentaler Käse | ca. 3 µg | 50 g Scheibe | 1,5 µg | 38 % |
Milch (3,5 % Fett) | ca. 0,4 µg | 250 ml Glas | 1 µg | 25 % |
Joghurt (natur) | ca. 0,4 µg | 150 g Becher | 0,6 µg | 15 % |
Vitamin B12 kommt in pflanzlichen Lebensmitteln praktisch nicht in relevanten Mengen vor. Was manchmal nach B12 aussieht, sind sogenannte Analoga: Stoffe, die dem Vitamin ähneln, aber keine biologische Wirkung haben oder sogar die Aufnahme von echtem Vitamin B12 blockieren können
Lebensmittel | Vitamin B12 pro 100 g | Verwertbar für den Menschen? | Anmerkung |
---|---|---|---|
Nori-Algen (getrocknet) | 10–40 µg (schwankend) | Teilweise verwertbar | Gehalt stark variabel, abhängig von Sorte und Verarbeitung |
Spirulina (Mikroalge) | 30–100 µg | Nein (nur Analoga) | Enthält überwiegend Analoga, keine zuverlässige Quelle |
Chlorella | 80–100 µg (unbeständig) | Teilweise verwertbar | Studienlage widersprüchlich, keine gesicherte Quelle |
Sauerkraut | Spuren (unter 0,1 µg) | Nein | Fermentation kann minimale Mengen erzeugen, aber nicht relevant |
Shiitake-Pilze | ca. 1–5 µg | Geringe Bioverfügbarkeit | Werte schwanken stark, keine sichere Deckung möglich |
Pflanzliche Getränke (z. B. Sojamilch, Haferdrink) | 0 µg | Nein | Nur mit zugesetztem B12 aus Supplementen wirksam |
Vitamin B12 kommt natürlich fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vor. Pflanzliche Produkte enthalten entweder keine verwertbaren Mengen oder nur schwankende, unzuverlässige Gehalte. Wer sich vegan ernährt, ist daher zwingend auf Supplemente oder angereicherte Lebensmittel angewiesen, um den Bedarf zu decken.
Der Körper verfügt über große Speicher für Vitamin B12. Etwa 2 bis 5 Milligramm Vitamin B12 können in der Leber, im Muskelgewebe und in anderen Organen eingelagert werden. Der tägliche Bedarf eines Erwachsenen liegt je nach Quelle bei rund 2,4 bis 3 Mikrogramm. Rein rechnerisch reicht der Vorrat also mehrere Jahre. Deshalb tritt ein Vitamin B12 Mangel häufig erst nach zwei bis fünf Jahren auf, wenn keine Zufuhr erfolgt oder die Aufnahme gestört ist.
Ein Mangel macht sich zunächst durch unspezifische Beschwerden bemerkbar, die leicht übersehen oder anderen Ursachen zugeschrieben werden:
Vitamin B12 ist sehr wichtig für die Funktion des Nervensystems. Fehlt es über längere Zeit, können Nerven geschädigt werden. Diese Symptome können auch dann auftreten, wenn die Blutwerte zunächst unauffällig wirken:
Da Vitamin B12 am Stoffwechsel von Botenstoffen im Gehirn beteiligt ist, können auch psychische Veränderungen auftreten:
Ein länger bestehender Vitamin B12 Mangel kann zur megaloblastären Anämie führen. Dabei werden die roten Blutkörperchen größer als normal, können aber weniger Sauerstoff transportieren. Typische Anzeichen sind:
In manchen Fällen zeigen sich zusätzliche Beschwerden, die auf den ersten Blick nicht mit Vitamin B12 in Verbindung gebracht werden:
Ein Vitamin B12 Mangel betrifft den gesamten Organismus, von der Blutbildung über das Nervensystem bis hin zur Psyche. Da viele Beschwerden zunächst unauffällig sind, bleibt er häufig lange unentdeckt. Besonders gefährlich ist, dass neurologische Schäden irreversibel sein können, wenn der Mangel nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird.
Die folgenden Mythen-Checks basieren auf aktuellen wissenschaftlichen Studien, Empfehlungen medizinischer Fachgesellschaften und Fachliteratur. Alle Fakten wurden sorgfältig geprüft, damit du eine verlässliche Grundlage erhältst und Mythen von belegbaren Erkenntnissen unterscheiden kannst. Wir möchten die wichtigsten Informationen zu Vitamin B12 Mangel verständlich, praxisnah und gleichzeitig wissenschaftlich fundiert darstellen.
Mythos 1: “Veganer:innen müssen Vitamin B12 supplementieren.”
✅ WAHR.
Warum: Pflanzliche Lebensmittel enthalten kein verlässlich verwertbares Vitamin B12. Deshalb bleibt nur die Supplementierung oder der Griff zu angereicherten Lebensmitteln, um den Bedarf sicher zu decken. Fachgesellschaften wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) und die Academy of Nutrition and Dietetics bestätigen das ausdrücklich.
Mythos 2: „Nur Veganer haben Vitamin‑B12‑Mangel.“
❌ FALSCH: Das Risiko besteht auch bei Mischkost.
Warum: Neben einer geringen Zufuhr spielen Aufnahmestörungen eine zentrale Rolle: zu wenig Magensäure im Alter, Autoimmun‑Gastritis mit fehlendem Intrinsic Factor, Magen‑Darm‑Operationen, Zöliakie sowie Medikamente wie Protonenpumpenhemmer und Metformin. Diese Faktoren können die Spaltung aus der Nahrung und die Aufnahme im Ileum bremsen. Ältere Menschen sind zusätzlich gefährdet.
Mythos 3: „Ein normaler Serum‑B12‑Wert schliesst einen Mangel aus.“
❌ FALSCH: Unzutreffend.
Warum: Der alleinige Serum‑B12‑Wert ist unspezifisch. Für die funktionelle Beurteilung sind Methylmalonsäure (MMA) und Holotranscobalamin (holo‑TC) aussagekräftiger. Erhöhtes MMA spricht für eine intrazelluläre Unterversorgung. Empfohlen wird eine Stufendiagnostik: Bei grenzwertigem Serum‑B12 MMA bestimmen und die Nierenfunktion berücksichtigen.
Basiswissen: Der Serum-B-12-Wert.
Der Serum-B12-Wert bezeichnet die Gesamtkonzentration von Vitamin B12 im Blutserum, gemessen in Pikogramm pro Milliliter (pg/ml) oder Pikomol pro Liter (pmol/l). Er ist der am häufigsten bestimmte Laborwert, wenn ein Verdacht auf Vitamin B12 Mangel besteht. Typische Referenzbereiche (je nach Labor leicht unterschiedlich) sind:
Der Serum-B12-Wert hat Schwächen in der Aussagekraft, denn er misst sowohl aktives Vitamin B12 (gebunden an Transcobalamin II) als auch inaktives B12 (gebunden an Haptocorrin). Dadurch kann der Wert normal oder sogar erhöht sein, obwohl der Körper funktionell zu wenig aktives Vitamin B12 zur Verfügung hat. Umgekehrt kann er bei manchen Personen niedrig erscheinen, obwohl kein klinisch relevanter Mangel besteht. Um die Diagnose abzusichern, empfehlen Fachgesellschaften zusätzliche Tests:
Mythos 4: „Pflanzliche Lebensmittel liefern genug Vitamin B12.“
❌ FALSCH: Für die Praxis in Europa nein.
Warum: Unangereicherte pflanzliche Lebensmittel enthalten kein verlässlich verwertbares B12. Fortifizierte Produkte wie Frühstückscerealien oder Nährhefe können B12 liefern, wenn es zugesetzt wurde. Algen sind inkonsistent: Spirulina enthält überwiegend Pseudovitamin‑B12 ohne Wirkung, Chlorella und Nori können bioaktive Formen enthalten, die Gehalte schwanken jedoch stark. Es gibt Hinweise aus einer randomisierten Studie, dass 5 g Nori täglich 4 Wochen lang Marker bei Vegetariern verbessern, das ist aber kein flächendeckend standardisiertes Ernährungskonzept. Für eine vegane Ernährung bleibt Supplementation oder Anreicherung die sichere Strategie. Siehe auch deine Tabellen oben.
Mythos 5: Ein Vitamin B12 Mangel kann Jahre unbemerkt bleiben
✅ WAHR.
Warum: Die körpereigenen Speicher fassen 2 bis 5 Milligramm B12. Der tägliche Bedarf liegt bei 2 bis 4 Mikrogramm. Dadurch kann es 2 bis 5 Jahre dauern, bis ein Mangel klinisch auffällt.
Mythos 6: Vitamin B12 ist wasserlöslich und Überschüsse werden ausgeschieden
✅ WAHR.
Warum: Vitamin B12 gehört zu den wasserlöslichen Vitaminen. Eine Überdosierung über Nahrungsergänzungsmittel ist praktisch nicht möglich. Der Körper speichert, was er braucht, und scheidet den Rest über die Nieren aus. Deshalb gilt Vitamin B12 als sehr sicher.
Mythos 7: „Nur Spritzen wirken. Tabletten bringen nichts.“
❌ FALSCH.
Warum: Hochdosiertes orales Vitamin B12 (typisch 1 000–2 000 µg) erreicht über passive Diffusion auch ohne Intrinsic Factor eine ausreichende Resorption. Randomisierte Studien und eine Cochrane‑Analyse zeigen, dass hochdosierte orale und intramuskuläre Gaben vergleichbar Serum‑B12 normalisieren. Die passive Diffusion liegt ungefähr bei 1–2 % der Dosis.
Mythos 8: „Sublingual oder Spray ist grundsätzlich überlegen.“
❌ FALSCH: Dafür gibt es keinen belastbaren Vorteil.
Warum: Aktuelle Vergleiche finden keine klinisch relevanten Unterschiede zwischen oral, sublingual und intramuskulär bezüglich der Anhebung des B12‑Spiegels, solange die Dosis passt und die Adhärenz gewährleistet ist.
Mythos 9: „Vitamin B12 kann man leicht überdosieren, das ist gefährlich.“
❌ FALSCH: Nach heutigem Kenntnisstand nein.
Warum: Für Vitamin B12 ist kein UL (Tolerable Upper Intake Level) festgelegt. Es gilt bei hohen Dosen als gut verträglich, da Überschüsse nicht gespeichert werden. Einzelne Medikamente oder Erkrankungen erfordern dennoch ärztliche Begleitung.
Mythos 10: „Ein Mangel fällt schnell auf.“
🔸 Stimmt nicht immer, häufig später.
Warum: Der Körper speichert 1–5 mg B12, vor allem in der Leber. Bei einem Bedarf im Mikrogramm‑Bereich können sich Beschwerden erst nach Jahren zeigen. Das erklärt unspezifische, schleichende Verläufe und unterstreicht die Bedeutung von Laborwerten bei Risikoprofil.
Mythos 8: „Eier und Milchprodukte reichen immer.“
🔸 Stimmt nicht immer – nicht für jede Person.
Warum: Bioverfügbarkeit variiert je nach Lebensmittel und individueller Situation. Milchprodukte zeigen tendenziell eine höhere Bioverfügbarkeit als Fleisch, dennoch können Alter, Medikamente und Magen‑Darm‑Erkrankungen die Resorption begrenzen. Wer Risikofaktoren hat, sollte die Zufuhr plus Status überprüfen und bei Bedarf supplementieren.
Mythos 9: „Medikamente spielen keine Rolle.“
❌ FALSCH – sie spielen eine Rolle.
Warum: Protonenpumpenhemmer sowie H2‑Blocker mindern die Freisetzung aus der Nahrung und erhöhen das Mangel‑Risiko. Metformin senkt langfristig Serum‑B12; Fachgesellschaften empfehlen bei Langzeittherapie eine regelmässige Kontrolle.
Mythos 10: „Aktive“ Formen wie Methylcobalamin sind per se wirksamer als Cyanocobalamin.
❌ FALSCH: Für die Korrektur eines Mangels ist der Formvorteil klinisch nicht gesichert.
Warum: Cyanocobalamin und Hydroxocobalamin werden im Körper in die aktiven Coenzyme umgewandelt. Entscheidend sind Dosis, Dauer und Adhärenz, nicht primär die Form. (Amt für Ernährungszusätze)
Mythos 5: Ältere Menschen haben ein höheres Risiko für B12-Mangel
✅ WAHR.
Warum: Ab dem 60. Lebensjahr nimmt die Produktion von Magensäure und Intrinsic Factor ab. Dadurch kann Vitamin B12 aus der Nahrung schlechter freigesetzt und aufgenommen werden. Studien zeigen, dass bis zu 20 Prozent der über 65-Jährigen in westlichen Ländern eine Unterversorgung aufweisen.
Ein Vitamin-B12-Mangel lässt sich nicht allein an den Symptomen erkennen. Müdigkeit, Blässe oder Kribbeln können viele Ursachen haben. Um sicherzugehen, braucht es eine Blutuntersuchung. Wer den Verdacht auf einen Mangel hat, wendet sich zuerst an den Hausarzt. Dort werden die Beschwerden besprochen und Blut abgenommen. Manchmal überweist der Hausarzt auch an eine Fachärztin oder einen Facharzt für Innere Medizin oder Hämatologie.
Am häufigsten wird dann der Vitamin-B12-Wert im Blutserum bestimmt. Dieser gibt einen ersten Hinweis.
Um eine genauere Aussage zu treffen, können zusätzliche Werte helfen:
Ein Vitamin-B12-Mangel entwickelt sich langsam, da der Körper große Speicher hat. Wenn Beschwerden wie Kribbeln in den Händen oder starke Erschöpfung auftreten, kann der Mangel bereits länger bestehen. Eine frühzeitige Untersuchung hilft, Folgeschäden am Nervensystem zu vermeiden.
Ein Vitamin-B12-Mangel ist ernst, aber in den allermeisten Fällen gut behandelbar. Wichtig ist, die Ursache zu kennen: Handelt es sich um eine unzureichende Zufuhr (z. B. durch vegane Ernährung), oder liegt ein Aufnahmeproblem im Magen-Darm-Trakt vor (z. B. durch fehlenden Intrinsic Factor, Medikamente oder Erkrankungen)? Davon hängt ab, welche Therapie sinnvoll ist.
Damit ein Vitamin-B12-Mangel gar nicht erst entsteht, helfen folgende Maßnahmen:
Regelmäßige Blutkontrollen für Risikogruppen:
Frühzeitige Supplementierung:
Langfristige Strategie:
Vitamin B12 ist wasserlöslich. Das bedeutet: Überschüsse, die der Körper nicht benötigt, werden über die Nieren ausgeschieden. Eine Überdosierung ist praktisch nicht möglich. Selbst sehr hohe Dosen gelten als sicher. Anders als bei fettlöslichen Vitaminen gibt es kein Risiko einer toxischen Anreicherung.
Nebenwirkungen sind extrem selten und beschränken sich meist auf lokale Reaktionen bei Injektionen. Allergien gegen das Präparat sind möglich, kommen aber nur in Einzelfällen vor.
Vitamin B12 ist ein essentielles Vitamin für Blutbildung, Nervensystem und Stoffwechsel. Ein Mangel entwickelt sich langsam, kann aber gravierende Folgen haben – von Müdigkeit bis hin zu bleibenden Nervenschäden. Da Symptome unspezifisch sind, ist eine rechtzeitige Diagnose durch Blutuntersuchungen entscheidend.
Die gute Nachricht: Ein Vitamin-B12-Mangel lässt sich zuverlässig behandeln. Ob durch hochdosierte Tabletten, Tropfen oder Spritzen – die Versorgung kann in jedem Fall gesichert werden. Besonders Menschen in Risikogruppen wie Veganer:innen, ältere Menschen oder Patient:innen mit bestimmten Erkrankungen oder Medikamenten sollten auf eine ausreichende Versorgung achten. Mit gezielter Vorsorge und Supplementierung bleibt ein Mangel vermeidbar.
1. Wie schnell entsteht ein Vitamin-B12-Mangel?
Der Körper kann Vitamin B12 über Jahre hinweg in der Leber speichern. Deshalb dauert es oft 2 bis 5 Jahre, bis ein Mangel nach einer unzureichenden Zufuhr sichtbar wird. Bei Aufnahmestörungen im Darm kann es jedoch deutlich schneller gehen.
2. Welche Symptome sind typisch für einen Mangel?
Häufige Anzeichen sind Müdigkeit, Erschöpfung, Konzentrationsprobleme, Blässe, Schwindel oder Kribbeln in Händen und Füßen. Langfristig können auch Gedächtnisstörungen, Gangunsicherheit oder psychische Veränderungen auftreten.
3. Wie kann ich feststellen, ob ich betroffen bin?
Ein sicherer Nachweis gelingt nur über eine Blutuntersuchung beim Arzt. Neben dem klassischen Serum-B12-Wert sind vor allem aktives B12 (Holo-TC) und Methylmalonsäure (MMA) aussagekräftig.
4. Welche Lebensmittel enthalten Vitamin B12?
Natürliche Quellen sind ausschließlich tierische Lebensmittel: Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte. Pflanzliche Produkte enthalten kein verlässlich verwertbares Vitamin B12. Veganer:innen sind daher zwingend auf Supplemente angewiesen.
5. Kann Vitamin B12 überdosiert werden?
Nein. Vitamin B12 ist wasserlöslich. Überschüsse, die der Körper nicht benötigt, werden über den Urin ausgeschieden. Auch hohe Dosen gelten als sehr sicher. Nebenwirkungen treten nur äußerst selten auf.
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