Betacarotin
Was ist Beta-Carotin?
Was macht Gemüse orange, gelb und rot? Die Antwort lautet: Beta-Carotin – ein natürlicher Farbstoff aus der Gruppe der Carotinoide, der in vielen Pflanzen vorkommt. Chemisch besteht es aus acht Isopreneinheiten und gehört zu den Tetraterpenen mit der Summenformel C₄₀H₅₆. Es ist das häufigste natürlich vorkommende Carotin und wird auch als Provitamin A bezeichnet, da der Körper Beta-Carotin in Vitamin A (Retinol) umwandeln kann.

Vorkommen von Beta-Carotin in Lebensmitteln
Beta-Carotin findet sich vor allem in gelb-orangefarbenem und dunkelgrünem Obst und Gemüse, darunter:
- Karotten (nach denen es benannt ist)
- Süsskartoffeln
- Kürbis
- Spinat
- Grünkohl (mit besonders hohem Gehalt)
- Brokkoli
- Aprikosen, Mangos, Papayas
- Rote Paprika
- Weitere grüne Blattgemüse wie Endivien, Chicorée, Rucola
Auch in manchen anderen Gemüsesorten und Früchten wie Tomaten, Spargel, Erbsen oder Pflaumen ist der Stoff enthalten, allerdings in geringeren Mengen.
Funktionen im Körper
Beta-Carotin wirkt vor allem als Antioxidans, das freie Radikale neutralisiert und so Zellschäden durch oxidativen Stress verhindert. Sobald es im Körper enzymatisch in Vitamin A umgewandelt wird, übernimmt es zahlreiche wichtige Aufgaben:
- Unterstützung der Sehkraft, insbesondere der Anpassung an Dunkelheit
- Förderung der Haut- und Schleimhautgesundheit
- Stärkung des Immunsystems
- Beteiligung am Eisenstoffwechsel
- Unterstützung von Wachstum, Entwicklung und Knochengesundheit
- Einfluss auf den Eiweiss- und Fettstoffwechsel sowie den Hormonhaushalt
Ein Mangel an Vitamin A, der durch unzureichende Beta-Carotin-Zufuhr entstehen kann, zeigt sich häufig durch trockene Haut, Haarausfall, erhöhte Lichtempfindlichkeit und Sehschwäche.
Aufnahme und Bioverfügbarkeit
Beta-Carotin ist fettlöslich und wird am besten aufgenommen, wenn es zusammen mit etwas Fett verzehrt wird. Die Bioverfügbarkeit steigt durch Kochen, Pürieren oder Entsaften, da die Zellwände der Pflanzen aufgebrochen werden. In grünem Blattgemüse ist Beta-Carotin oft durch Chlorophyll überdeckt, bleibt aber vorhanden.
Gesundheitliche Effekte
- Antioxidative Wirkung: Beta-Carotin schützt Zellen vor Schäden durch freie Radikale, die durch UV-Strahlung, Umweltgifte oder Stoffwechselprozesse entstehen können.
- Entzündungshemmend: Es kann entzündliche Prozesse im Körper reduzieren.
- Schutz vor UVA- und UVB-Strahlen: Beta-Carotin hilft, die Haut vor Sonnenschäden zu schützen.
- Unterstützung des Immunsystems: Es trägt zur normalen Funktion des Immunsystems bei und hilft, Infektionen abzuwehren.
Lebensmittel mit hohem Beta-Carotin-Gehalt (Beispiele pro 100 g)
- Grünkohl: ca. 8,7 mg
- Karotten: ca. 7–8 mg
- Süsskartoffeln: ca. 5–7 mg
- Spinat, Brokkoli: ca. 3–4 mg
- Aprikosen, Mango, Papaya: ca. 1–3 mg
Dosierung und Sicherheit
Beta-Carotin wird über die Nahrung aufgenommen, eine Überdosierung durch Lebensmittel ist praktisch nicht möglich. Bei Nahrungsergänzungsmitteln sind höhere Dosen möglich.
Zusammenfassung
Der sekundäre Pflanzenstoff Betacarotin (auch Provitamin-A) gehört zur Familie der Carotinoide. Diese verleihen verschiedenen Gemüse- und Früchtesorten die Farben rot, orange und gelb. Diese Naturfarbstoffe werden im Körper zu Vitamin A umgewandelt. In dieser Form reduziert das Betacarotin Oxidations- und Entzündungsprozesse und kann so vor verschiedenen Erkrankungen, wie z.B. Herzkreislauf- oder Krebserkrankungen, schützen. Aber auch für die Hirnfunktion ist Betacarotin unerlässlich, da es die Kommunikation zwischen den Hirnzellen verbessern und die Lebensdauer der Hirnzellen aufgrund seiner antioxidativen Wirkung erhöhen kann. Zudem steuert es Reaktionen des Immunsystems.